„Spotlight – Blick hinter die Kulissen“ – Folge 10 vom 21. Juni 2022
Die GEV ging aus dem „Württembergischen Vereins für Handelsgeographie“ hervor. Stellt der Name die Aktivitäten und die Zielsetzung des Vereins heute noch angemessen dar oder könnte eine Namensänderung sinnvoll sein?
Der Name hat eine lange Historie. Ursprünglich hieß der Verein „Württembergischer Verein für Handelsgeographie“. Vor 60 Jahren, im Oktober 1962, wurde er in „Linden-Museum. Gesellschaft für Erd- und Völkerkunde“ geändert. Dieser Name verband das Museum noch direkt mit dem Verein. 11 Jahre später, 1973, wurde das Museum verstaatlicht. Der Name des Vereins wurde erneut geändert, um die Trennung der Trägerschaft vom Verein zu signalisieren. Es blieb der Name „Gesellschaft für Erd- und Völkerkunde“ mit dem Zusatz „zu Stuttgart“. Nächstes Jahr besteht dieser Name seit 50 Jahren und das hat Vor- und Nachteile. Jeder Name hat eine große Bedeutung, man ändert ihn nicht leichtfertig. Uns erreichen immer wieder Fragen, die sich weniger um den Begriff „Erdkunde“ drehen, sondern um den Begriff „Völkerkunde“, der heute negativ belegt ist. Jedoch müsste ein neuer Begriff die Aufgaben des Vereins prägnant beschreiben, also z.B. die Förderung geographischer und ethnologischer Forschung, den kulturellen Austausch und die Förderung des Linden-Museums. Außerdem möchten wir als Förderverein des Linden-Museums dessen weitere Entwicklungen berücksichtigen. Von einer schnellen Änderung des Namens halte ich deshalb nichts.
Dr. Brigitte Thamm,
Vorstandsvorsitzende,
Gesellschaft für Erd- und Völkerkunde zu Stuttgart