„Spotlight – Blick hinter die Kulissen“ – Folge 11 vom 28. Juni 2022

Spielt die eigene Region im Linden-Museum eine Rolle?

Hat sich das Linden-Museum Stuttgart in der Vergangenheit auch mit der „eigenen“ Völkerkunde beschäftigt oder ging es immer um Kulturen anderer Länder?

Unsere Sammlungen haben einen klaren außereuropäischen Fokus, auch wenn es einige Objekte aus Europa gibt. Von kolonialer Perspektive geprägt, wurden in der Anfangszeit Alltags- und Ritualgegenstände sowie Kunst aus zahlreichen Regionen außerhalb Europas zusammengetragen. Ethnologische Objekte mit europäischem Bezug finden sich hingegen in den Sammlungen der Alltagskultur des Württembergischen Landesmuseums. Dennoch lassen wir unsere eigene, lokale Perspektive nicht außer Acht. Ein gutes Beispiel ist die Ausstellung „Schwieriges Erbe. Linden-Museum und Württemberg im Kolonialismus“, die sich auch mit der Alltagskultur in Württemberg und Stuttgart während der Zeit des Kolonialismus befasst und auch bis in die Gegenwart schaut. Zudem ist es uns wichtig, neue Fragen an die Sammlungen zu stellen, und dabei auch lokale Perspektiven unserer Stadtgesellschaft einzubeziehen.

Prof. Dr. Inés de Castro,
Direktorin,
Linden-Museum Stuttgart