„Spotlight – Stuttgart – Afghanistan“ – Folge 12 vom 04. Juli 2024

Wo und wie wird Lapislazuli in Afghanistan gefördert?

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Wo und wie wird Lapislazuli in Afghanistan gefördert?

Lapislazuli wird bis heute in den Minen von Sar-i Sang in Badakhshan im Nordosten des Landes abgebaut, inzwischen mit Dynamit gelöst und unter schwierigen Bedingungen in die Täler weitertransportiert. Die Stuttgarter Badakhshan-Expedition konnte in den 1960er Jahren die dortige Bergwelt fotografieren. In den letzten Jahrzehnten war das wirtschaftlich und strategisch wichtige Gebiet oft umkämpft und für Reisende gesperrt.

Archäologische Funde und Forschungen belegen den Handel mit dem blauen Gestein seit mindestens 4000 v. Chr. Lapislazuli gelangte über verschiedene Routen in wichtige Zentren etwa Mesopotamiens und des Altes Ägyptens und später nach Europa. Marco Polo beschrieb im 13. Jahrhundert das blaue Gestein, aus dem auch Farbpigmente gewonnen wurden. In der europäischen Malerei sind häufig Madonnenmäntel mit Lapislazuli-Blau gemalt.

Lapislazuli wird inzwischen auch außerhalb Afghanistans gewonnen, doch der Großteil stammt bis heute aus Badakhshan.

Dr. Annette Krämer
Linden-Museum Stuttgart